2005 Andreas Baur

Man ist versucht, sich die Augen zu reiben! Erwin Holls oft großformatige Malerei ist geprägt durch intensives Kolorit. Dass dies nie in Richtung Geschmacksfragen abgleitet, ist bemerkenswert. Der Künstler verschränkt in seiner Arbeit Realitätsebenen zu höchst komplexen Bildern. Aspekte autonomer und abstrakter Bilddimensionen durchdringen einander sowie grafische Abbreviaturen von hier und da Aufgegriffenem. Solchem Reichtum entspricht die Materialität: fast aquarellartig leicht liegt hier die Farbe, dort in Verdichtung, auch hart, daneben steht Pigment offenporig, wie im Pastell. Die Bilder verraten Haltung und geben Hinweis darauf, dass Malerei ein eher langsames Medium und im besten Sinne als Gegenüber aufzufassen ist.

Andreas Baur

Galerien der Stadt Esslingen

in: Einladung SWR-Galerie, 2005